Diese zwei Baustellen sind überregional bekannt: der Fildertunnel an der Eisenbahn-Neubaustrecke Stuttgart–Ulm und die Schiersteiner Brücke, die Mainz und Wiesbaden verbindet.
Bei beiden Projekten wurden sehr große und schwere Betonfertigteile verbaut, die von der Firmengruppe Max Bögl in Neumarkt in der Oberpfalz gefertigt wurden. Durch den Transport auf der Schiene konnten unzählige Lkw-Fahrten auf der Straße vermieden werden, was eine hervorragende Bilanz hinsichtlich CO2-Ausstoß und Belastung der ohnehin schon angegriffenen Straßeninfrastruktur ergab.
Für den über neun Kilometer langen Fildertunnel wurden rund 600.000 Tonnen sogenannte Tübbings benötigt, also Betonsegmente, die die Tunnelwand auskleiden. Ein Tübbing für die untere Röhre bringt beachtliche 93,3 Tonnen auf die Waage und besteht aus sieben Segmenten. DB Cargo transportierte einen vollständigen Ring auf einem sechsachsigen Flachwagen – für diese Menge hätten dreieinhalb Lastwagen eingesetzt werden müssen. Mit einem Zug, der über 20 Wagen verfügte, konnte DB Cargo also 20 Ringe mit insgesamt 1.866 Tonnen auf einmal befördern. Auf der Straße wären dafür 70 Lkw-Fahrten nötig gewesen.
DB Cargo-Kundenberater Otto Fiedler rechnet vor: „Obwohl die Züge einen etwa 20 km längeren Weg zurückzulegen hatten, verbrauchten sie im Vergleich zum Lkw weniger als die Hälfte an Energie. Dadurch liegt die Einsparung an CO2-Emissionen bei fast 5.500 Tonnen.“
Durch das effiziente Logistikkonzept konnte die sensible Großbaustelle über die vier Jahre des Baufortschritts zuverlässig und zu voller Zufriedenheit aller Beteiligten bedient werden.
Die Brückenträger für den Einbau in der Schiersteiner Brücke stellten DB Cargo vor ganz andere Herausforderungen. Die Teile durften mit einer Länge von knapp 30 Metern und einem Stückgewicht von bis zu 100 Tonnen nur mit einer Beförderungsgenehmigung transportiert werden. Die fünf Brückenträger wurden in einem Zug nach Wiesbaden Ost gefahren – jeder Träger wurde über drei Wagen geladen. Kundenberater Otto Fiedler erzählt: „Wir hatten maximales Übermaß, sodass wir nur mit Sperrung für den Gegenverkehr fahren konnten – das war nur bei Nacht möglich. An einer Engstelle war es so knapp, dass wir nur unter Beobachtung eines Mitarbeiters der DB Netz AG im Schritttempo vorbeifahren durften.“
Auch auf der Straße hätten die Träger nur in mehreren Spezialtransporten mit Genehmigungen laufen können. Auf der Strecke gab es etliche Autobahnbaustellen, die wegen der großen Abmessungen nicht durchfahren werden konnten. Dies hätte zu langen Umwegen und erheblichen Kosten geführt.
An diesen zwei Beispielen hat DB Cargo gezeigt, dass man über Kompetenzen im Bereich der Großraum- und Schwertransporte verfügt. Die Vorteile für Klima und Umwelt sind weitere überzeugende Argumente für Schienenlogistik auch im Bereich der außergewöhnlichen Sendungen.