Artikel: Schnell und zuverlässig: Rail-Shuttle für BASF
Chemiekonzern setzt auch weiterhin auf erfolgreiches Shuttle-Konzept zwischen Ludwigshafen und Schwarzheide.
Seit vielen Jahren transportiert DB Cargo chemische Produkte für den Ludwigshafener Chemiekonzern BASF durch Deutschland und Europa. Vor zwei Jahren wurde ein neuartiges Shuttle-Konzept zur Verbindung zweier Werksstandorte eingeführt und erfolgreich etabliert. Diesen Vertrag hat BASF um zwei weitere Jahre verlängert.
Raffiniertes Logistikkonzept für die Chemie
Das Konzept umfasst Verkehre zwischen zwei der größten europäischen BASF-Standorte, Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz und Schwarzheide in Brandenburg. Was auf den ersten Blick nach einem gewöhnlichen Transport zwischen A und B klingt, offenbart bei näherer Betrachtung ein ausgeklügeltes Logistikkonzept: „Wir verknüpfen das große, aber eben doch nicht ganzzugfähige Transportvolumen der BASF mit weiteren Einzelwagen-Mengen und können so unserem Kunden dennoch die gewünschte Ganzzugqualität bieten“, erklärt Charlotte Hieronimi, Senior Account Managerin bei DB Cargo BTT. Und so funktioniert das Rail-Shuttle-Konzept im Detail:
Am Werksstandort Ludwigshafen werden diverse chemische Güter in Kesselwagen oder Spezial-Containern von BASF verladen und direkt im werkseigenen Gleisanschluss zu einem Ganzzug zusammengestellt. Bereits dort wird auf die Reihenfolge und Sortierung der Wagen geachtet, da nicht alle Wagen bis nach Schwarzheide transportiert werden. Durch die Zugbildung direkt am Werk entfallen weitere Rangierleistungen am nächsten Rangierbahnhof, wodurch schnelle und zuverlässige Laufzeiten ermöglicht werden – ein wichtiger Vorteil dieses Shuttles.
Auf dem Weg nach Schwarzheide stoppt der Zug am Rangierbahnhof Halle, wo Wagen für BASF-Kunden aus der Region abgekoppelt werden und die Hauptladung zügig in Richtung Schwarzheide weiterfahren kann. Am Ziel angekommen werden nun die Wagen abgekoppelt, die Lok dreht und nimmt Wagen für Ludwigshafen mit zurück. Auch auf dem Rückweg erfolgt wieder ein Zwischenstopp im Großraum Halle, wo weitere Sendungen – diesmal auch branchen- und kundenunabhängig – hinzugefügt und nach Mannheim transportiert werden, bevor dann der „Hauptzug“ wieder ins BASF-Werk nach Ludwigshafen geht.
Seit 2022 sind die Shuttle-Verkehre zwischen Ludwigshafen und Schwarzheide inzwischen unterwegs und transportieren pro Jahr rund 270.000 Tonnen Chemiegüter für BASF. In den kommenden beiden Jahren werden es vermutlich noch mehr werden, denn seit April 2024 fahren pro Woche anstatt wie bisher fünf inzwischen sogar sechs Güterzüge nach Schwarzheide – das neuartige Shuttle-Konzept ist ein voller Erfolg.
Einzelwagenverkehr in Ganzzugqualität
Mit dem Rail-Shuttle wurde ein gut durchdachtes Konzept umgesetzt, bei dem spezifische Details optimal ineinandergreifen. Die Vorteile sprechen für sich:
Schneller Start
Durch die Zugbildung im Werk starten die Wagen ohne weitere Umwege in Richtung Ziel und die Fahrtzeit des Zuges verkürzt sich immens.
Positive Synergien
Die Mitnahme von weiteren Wagen für die Kunden der BASF ermöglicht die Bündelung zu einem schnellen Ganzzug in Richtung Halle. Auch auf der Rückfahrt entstehen Synergieeffekte durch die Mitnahme von Güterwagen anderer Branchen aus dem ostdeutschen Raum, die in Mannheim zur weiteren Verteilung in Richtung Südwesten wieder abgekoppelt und weitertransportiert werden. Freie Kapazitäten werden so optimal genutzt und sorgen für mehr Güter auf der Schiene.
Kurze Transportzeit
Durch den Ganzzugverkehr auf der Hauptstrecke in beide Richtungen wird die Transportzeit erheblich optimiert und die Gefahr längerer Standzeiten reduziert. So sind die Züge in Richtung Schwarzheide nur rund zwölf, in Richtung Ludwigshafen rund siebzehn Stunden unterwegs.
Planbar und transparent
Der gesamte Transport wird außerdem über das Branchenprodukt DBchem hub express gesteuert. Dazu gehört die Rund-um-die-Uhr-Überwachung durch den Control Tower und bei Abweichungen der Liefertermine wird BASF umgehend proaktiv informiert. Eng mit dem Kunden abgestimmte Transportpläne sowie ein ständiger Fokus auf den Transporten sind weitere zentrale Bestandteile der Logistiklösung. Neben einem eigenen Reporting kann BASF den Status der Wagen dabei auch jederzeit selbst via link2rail verfolgen.
Partnerschaft mit Zukunft
DB Cargo und BASF arbeiten Hand in Hand, um das erfolgreiche Shuttle-Konzept auch in Zukunft weiterzuentwickeln. Dabei steht die kontinuierliche Optimierung der Logistikprozesse im Mittelpunkt. „Unser Ziel ist es, die Partnerschaft zu stärken und innovative Lösungen für die Chemietransporte zu entwickeln,“ so Charlotte Hieronimi. Mit dem Rail-Shuttle wurden dafür bereits starke Maßstäbe gesetzt.