Die Schiene und DB Cargo als Wegbereiter für CO2e-freie Logistik

Die Dekarbonisierung der Industrie und damit der gesamten Logistikbranche ist ein zentraler Baustein im Kampf gegen den Klimawandel. Sebastian Schilling, Leiter Geschäftsentwicklung, Marketing und Verkehrspolitik bei DB Cargo, beleuchtete in seinem Vortrag auf der Handelsblatt Jahrestagung „Dekarbonisierung der Industrie 2024“ die Rolle von DB Cargo in diesem Prozess. In seinem Beitrag „Die Schiene und DB Cargo als Wegbereiter für CO2e-freie Logistik“ stellte er die Möglichkeiten und Herausforderungen vor, die die Umstellung auf CO2e-freie Logistik mit sich bringt.

Während einige Branchen bereits erhebliche Fortschritte bei der Senkung ihrer Treibhausgasemissionen erzielt haben, steht der Verkehrssektor noch vor besonderen Herausforderungen. Als eines der führenden Schienengüterverkehrsunternehmen Europas nimmt DB Cargo hier eine Schlüsselrolle ein und setzt sich ehrgeizige Ziele, um die Logistik nachhaltiger zu gestalten.

Schienentransport als umweltfreundliche Lösung

Der Schienengüterverkehr ist bereits eine der umweltfreundlichsten Transportformen, mit 80 bis 100 Prozent weniger CO2-Ausstoß pro Tonne und Kilometer im Vergleich zum Lkw-Transport. Ein Vorteil, der konsequent für Logistiklösungen genutzt werden muss. Mit 3.600 Güterzügen und über 4.200 Anschlussstellen in 18 Ländern kann DB Cargo bereits heute große Mengen an Gütern nachhaltig befördern. 

Das Ziel lautet Klimaneutralität 2040 

DB Cargo verfolgt das klare Ziel der Klimaneutralität bis 2040. Um dies zu erreichen, hat das Unternehmen konkrete Zwischenziele festgelegt, wie die Reduzierung der spezifischen CO2e-Emissionen um 50 Prozent bis 2025 und den Einsatz von 80 Prozent Grünstrom im Bahnstrommix. Bis 2038 soll der Bahnstrommix zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien bestehen, um einen bedeutenden Beitrag zur CO2e-Reduktion zu leisten. Dafür setzt DB Cargo auf mehrere strategische Ansätze:

1. Elektrifizierung und grüner Strom: Die vollständige Elektrifizierung des Schienennetzes und der Einsatz von 100 Prozent Ökostrom sind entscheidend. Dazu gehört auch der Ausbau der Elektrifizierung und der höhere Anteil erneuerbarer Energien im Energiemix.
2. Ausstieg aus fossilen Brennstoffen: Der schrittweise Ausstieg aus Diesel durch alternative Antriebe und Kraftstoffe, wie Biokraftstoffe (z. B. Hydrotreated Vegetable Oil, kurz HVO), ist bereits im Gange. Hybrid- und Zweikraftlokomotiven, die sowohl elektrisch als auch mit fossilen Brennstoffen betrieben werden können, tragen zur Emissionsreduktion bei. 
3. Technologische Innovationen: Investitionen in neue Technologien und Modernisierung der Flotte sind ebenfalls wichtig. Dies beinhaltet die Nutzung von Bremsenergierückspeisung und spezielle Fahrtrainings zur Steigerung der Energieeffizienz ebenso wie der Einsatz von Zweikraftloks, mit dem auch im Rangierbereich so viele Kilometer mit Strom gefahren werden können, wie möglich. Dort, wo heute Rangierloks mit Diesel fahren, nutzen wir zukünftig den Elektroantrieb und fahren nur dort mit Diesel, wo es keine Oberleitung gibt.

Güterzüge verursachen 80 bis 100 Prozent weniger CO2-Ausstoß pro Tonne und Kilometer im Vergleich zum Lkw-Transport.

Nachhaltigkeit entlang der gesamten Lieferkette

DB Cargo setzt nicht nur auf nachhaltige Transportinfrastruktur, sondern auch auf klimafreundliche Gestaltung der gesamten Lieferkette, von der Verladung bis zur Logistik. Mit dem Angebot von „Climate+“ können Kunden 100 Prozent Ökostrom für ihre Schienentransporte nutzen und so unvermeidbare Emissionen kompensieren. Dies ist besonders auf nicht-elektrifizierten Strecken relevant, wo der Einsatz von HVO-Biokraftstoffen rund 90 Prozent der CO2-Emissionen vermeiden kann. 

Der Weg in eine umweltbewusste Zukunft

DB Cargo treibt kontinuierlich die Transformation zu einer CO₂e-freien Logistik voran, indem es seine Klimaziele schrittweise umsetzt. Dadurch entsteht eine zukunftsweisende grüne Logistik mit innovativen Technologien und einem ganzheitlichen Ansatz entlang der gesamten Lieferkette – ein Vorteil, mit dem der Schienengüterverkehr im Gegensatz zum Lkw deutlich punkten kann