Das Wagen-Informations-System (WIS) ist eine der wichtigsten Anwendungen bei DB Cargo: Es steuert alle logistischen Prozesse in der Güterwagenverwaltung. Dazu speichert und verarbeitet es technische Attribute und Berichte zur Instandhaltung. Die von ADABAS/NATURAL entwickelte Plattform ist seit 25 Jahren in Betrieb und wird in der Wartung und Weiterentwicklung immer aufwendiger – und teurer. Deshalb will DB Cargo das System nun ablösen.
Neues System für mehr Daten
Um die Zuverlässigkeit und Qualität für Kunden steigern zu können, werden künftig innovative Ansätze wie die automatische Schaderkennung sowie die automatische Übermittlung von GPS-basierten Standortinformationen und Zustandsdaten, die von Sensoren am Wagen ermittelt werden, eingesetzt.
Das WIS- System ist auf Grund der nicht mehr zeitgemäßen Architektur nicht in der Lage, diese zusätzlichen Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten. Um hier zukünftig alle verfügbaren Daten systemübergreifend, effizient und effektiv nutzen zu können, müssen Altsysteme abgelöst und deren Funktionen in neue oder bestehende Systeme überführt werden. Fachlich gesehen werden so Medienbrüche reduziert und Prozesse verschlankt, da weniger unterschiedliche Systeme innerhalb der Arbeitsabläufe genutzt werden. Aus technischer Sicht bringt es ebenfalls Vorteile:
- Entzerrung und Standardisierung der IT-Landschaft
- Einsatz zukunftsfähiger Technologie
- Vielfältige Weiterentwicklungsoptionen
Fit für Europa
Im Rahmen der WIS-Ablösung wird eine komplett neue Datenbank aufgebaut, die neben der Informationsverteilung auch dem elektronischen Datenaustausch innerhalb der DB Cargo gemäß den europäischen TAF-TSI Vorgaben dient. Diese Vorgaben besagen, dass es künftig ein EU-weit einheitliches Nachrichtenformat für den Datenaustausch zwischen beteiligten Akteuren (z.B. EVUs) geben wird – sowohl für die Trassenanmeldung als auch den Eisenbahnbetrieb. Dank des neuen Systems tauscht die DB Cargo diese Daten künftig über den GCU-Broker mit anderen EVUs.