Nitra, Slowakei. 19 Doppelstockwagen von DB Cargo werden im Werk von JLR mit den Modellen Defender und Discovery beladen. Sie bilden einen von acht Ganzzügen, die wöchentlich ihre Reise von Nitra an die großen belgischen Nordseehäfen antreten. Rund 1.300 km und drei Landesgrenzen hat der Güterzug nun vor sich. Gesteuert wird die gesamte Logistikkette von DB Cargo Logistics, einer Tochter von DB Cargo.
Resilientes Konzept für wichtige Exportvolumen
Bereits seit 2018 – seit Eröffnung des Automobilwerkes in Nitra – sind JLR und DB Cargo enge Partner für den Transport von Fertigfahrzeugen. In dem slowakischen Werk werden die Erfolgsmodelle Defender und Discovery produziert. Ein Großteil der Fahrzeuge ist für den Export nach Großbritannien oder Übersee vorgesehen und muss daher von Nitra zu den westlichen Nordseehäfen gelangen – und das reibungslos und effizient. Dafür wurde bereits damals ein resilientes Konzept entwickelt, das 2023 mit einigen Optimierungen in die Verlängerung ging.
Nach der Beladung im Werk starten die Züge ihre Reise durch die Slowakei, Österreich und Deutschland. Sieben von acht Zügen fahren direkt durch bis zu den belgischen Häfen. Ein Zug steuert das trimodale Autoterminal Neuss an. Dort werden die Fertigfahrzeuge zwischengepuffert, bis sich in den Häfen freie Kapazitäten ergeben und die Autos die letzte Meile bis zum Hafen per Lkw oder Binnenschiff zurücklegen. Dies erhöht die Flexibilität in der Logistikkette.
Komplette Steuerung aus einer Hand
Für den Transport wird die Traktionsleistung von DB Cargo mit Traktionen anderer EVUs in den zu passierenden Ländern verknüpft. Hinzu kommt der Lkw- oder Binnenschiff-Nachlauf ab Neuss, der mit bewährten Logistikpartnern durchgeführt wird. Bei DB Cargo Logistics laufen alle Fäden zusammen. „Unsere Disponentinnen und Disponenten beobachten jeden einzelnen Zug über die gesamte Fahrt“, erklärt Sarah Yasmin Remus, Account Managerin. „So erkennen wir in Echtzeit, wenn etwas hakt und können zeitnah reagieren. Ein täglicher Austausch auf operativer Ebene zwischen dem Kunden, uns und den EVUs erleichtert dabei die Abstimmung.“ Und Jonas Emmerich, Account Manager, ergänzt: „Auch strukturelle Probleme können wir so beseitigen, um das Konzept stets weiter zu verbessern. Optimiert wurde beispielsweise zum Jahreswechsel die Transportdauer zwischen Bratislava und Zeebrügge durch den Umstieg auf eine Multisystemlokomotive.“
Effizienter Transport mit maßgeschneiderten Güterwagen
Der Schienentransport bietet für JLR deutliche Vorteile im Vergleich zu anderen Transportlösungen. Die Ganzzüge können innerhalb einer Woche rund 1.600 Neuwagen zu den Seehäfen transportieren. Zum Einsatz kommen unter anderem Doppelstockwagen, die DB Cargo vor einigen Jahren eigens für die SUV-Transporte von JLR entwickelt hat und die besonders viele große und schwere Fahrzeuge laden können. So passen um die 200 SUV auf einen Zug. Darüber hinaus ermöglicht die Schiene einen sehr sicheren und natürlich umweltfreundlichen Transport der Autos. Allein von Januar bis März 2024 wurden 4.000 Tonnen CO2e im Vergleich zum reinen Straßentransport eingespart.
Für mindestens weitere drei Jahre kommt das Erfolgskonzept nun zum Einsatz. Aber das bedeutet für Sarah Yasmin Remus und Jonas Emmerich keinesfalls, dass man nun die Beine hochlegen kann: „Das Logistikteam von JLR ist hoch motiviert und immer interessiert an innovativer Logistik. Gemeinsam arbeiten wir kontinuierlich an Ideen, um die Verkehre noch weiter auszubauen und zu optimieren.“ So sind die Weichen gestellt für eine weiterhin erfolgreiche Partnerschaft.