Artikel: Aus der Praxis: Zweikraftlok meistert Schwerlasttransport
Was für eine Leistung: Erstmals hat DB Cargo eine Zweikraftlok im Schwerlasttransport eingesetzt – und die Lok der Baureihe 249 zeigte, was in ihr steckt. Die Aufgabe hatte es nämlich in sich: Ein 311 Tonnen schwerer Transformator für das Umspannwerk Güstrow wurde per Schiff aus Österreich in den Berliner Westhafen geliefert und anschließend auf der Schiene rund 210 Kilometer bis zu seinem Bestimmungsort transportiert. Auf den letzten zwölf Kilometern kam dabei die im Nahbereich eingesetzte Zweikraftlok zum Einsatz. Auf diesem Streckenabschnitt konnte sie ihre Stärke ausspielen, da dieser nur teilweise elektrifiziert ist und die Zweikraftlok sowohl elektrifizierte als auch nicht elektrifizierte Strecken bedienen kann.
Bedeutung des Transports und des Trafos
Der transportierte Transformator spielt eine zentrale Rolle bei der Netzanbindung von Windenergie aus der Ostsee. Der Transformator wird im Netzgebiet der Offshore-Trasse von der Ostsee bis nach Bayern eingesetzt und dient als Netzknotenpunkt für ganz Ostdeutschland. Er unterstützt die Netzverstärkung in der Region Rostock sowie in Pasewalk und Güstrow und ist Teil der Maßnahmen zur Integration erneuerbarer Energien in das deutsche Stromnetz. Dass dieser zudem einen großen Teil seiner Reise nach Güstrow auf der Schiene zurückgelegt hat, macht den Trafo besonders nachhaltig.
Besondere Herausforderungen und Einsatz der BR 249
Aufgrund der erfolgreichen Durchführung des Schwerlasttransports wird die Zweikraftlok auch in Zukunft besonders für Streckenabschnitte, die sowohl elektrifiziert als auch nicht-elektrifiziert sind, als Alternative auch beim Transport schwerer Güter in Betracht gezogen. So ist zum Beispiel die Strecke von Rheydt-Geneicken zum Hafen Krefeld aufgrund der Teilelektrifizierung prädestiniert für den Einsatz der Zweikraftlok, da auf diesem Abschnitt regelmäßig Trafotransporte stattfinden und sich die Baureihe 249 für diese herausfordernde Arbeit qualifiziert hat. Damit zeigt sich der Schienengüterverkehr nicht nur als leistungsfähige Transportalternative, sondern durch den cleveren Einsatz der Zweikraftlok als besonders nachhaltig.