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Im Blickpunkt: Was macht eigentlich der DB Cargo Notdienst?
Im Blickpunkt: Was macht eigentlich der DB Cargo Notdienst?
Notfälle im Schienengüterverkehr sind komplex. Christoph Kirschning vom DB Cargo Notdienst gibt Einblicke in seinen anspruchsvollen Job.
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04. April 2025, 07:30 Uhr
Artikel: Im Blickpunkt: Was macht eigentlich der DB Cargo Notdienst?
Notfälle im Schienengüterverkehr sind komplex. Christoph Kirschning vom DB Cargo Notdienst gibt Einblicke in seinen anspruchsvollen Job.
Wenn ein Güterzug entgleist, ein Kesselwagen ausläuft oder sich ein Personenunfall im Güterverkehr ereignet, dann ist der DB Cargo Notdienst zur Stelle. Christoph Kirschning, operativer Leiter Produktion Betrieb und Notdienstmitarbeiter in Wanne-Eickel, erzählt von seiner Arbeit an der Schnittstelle zwischen Organisation, Technik und menschlicher Belastbarkeit – und warum er diese herausfordernde Aufgabe so schätzt.
„Man kann sich darauf nicht einstellen“
Der DB Cargo Notdienst ist keine eigenständige Position, sondern eine Funktion, die von Führungskräften übernommen wird. Christoph Kirschning ist seit fast zehn Jahren Teil dieses Teams und wird immer dann alarmiert, wenn es auf den Strecken im Westen Deutschlands zu außergewöhnlichen Ereignissen kommt. Von Münster bis Witten, von Gladbeck bis Dortmund reicht sein Einsatzgebiet. „Man weiß nie, was kommt. Es kann um eine Zugkollision oder einen vermissten Mitarbeiter gehen,“ erklärt Kirschning. „Dann wird der ganze Bahnhof gesperrt, teilweise unter Einbindung der Bundespolizei,“ erzählt er.
Puzzleteile zu einem Bild zusammensetzen
Die Aufgaben des Notdienstes reichen von der akuten Krisenbewältigung über die Ursachenforschung bis hin zur Zusammenarbeit mit Behörden. Ob es um eine Entgleisung geht, bei der Wagen mit einem Gesamtgewicht von bis zu 120 Tonnen umkippen, oder um einen auslaufenden Kesselwagen – die Mitarbeiter des Notdienstes dokumentieren die Vorfälle lückenlos, fertigen Fotos an, sorgen für Ersatzwagen und Geräte und führen Gespräche mit den betroffenen Kollegen.
Dabei geht es nicht nur um technische Fehler, sondern auch um die psychische Belastung der Beteiligten. „Manchmal ist ein Mitarbeiter nicht verletzt, aber psychisch so betroffen, dass er aus dem Geschehen herausgezogen werden muss,“ erklärt Kirschning. Im Anschluss folgt die detaillierte Analyse: Wie ist es zum Vorfall gekommen? Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden? Dies geschieht häufig in enger Abstimmung mit Eisenbahnbetriebsleitern und Standortleitern. Je nach Ursache können disziplinarische Konsequenzen folgen, etwa Nachschulungen oder arbeitsrechtliche Schritte.
Steckbrief: Christoph Kirschning
Wie ich zu DB Cargo gekommen bin:
Schon als Kind war ich von der Eisenbahn fasziniert. Alles begann mit der Modelleisenbahn, später habe ich begeistert Züge beobachtet. Für mich war früh klar: Ich wollte unbedingt bei der Eisenbahn arbeiten. Nach meiner Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst habe ich mich Schritt für Schritt weiterentwickelt – erst als Rangierbegleiter, dann als Lokrangierführer, bevor ich schließlich Disponent wurde. Heute bin ich operativer Leiter am Standort Wanne-Eickel.
Was reizt Sie besonders an dem Beruf:
Die Mischung aus Büroarbeit und Einsätzen vor Ort: Ich weiß, was die Arbeit der Mitarbeiter draußen ausmacht, weil ich selbst als Rangierbegleiter und Disponent tätig war. Diese Nähe schafft Vertrauen und ermöglicht mir, die Praxis besser mit den organisatorischen Anforderungen zu verbinden. Außerdem bleibt meine Arbeit spannend, weil kein Tag wie der andere ist.
Meine Hobbys und Interessen sind:
In meiner Freizeit bin ich genauso mit der Eisenbahn verbunden wie in meinem Beruf: Ich engagiere mich bei AKE Rheingold, einem historischen Sonderzug. Dort bin ich als Zugführer und Schaffner im Einsatz und übernehme auch Rangierarbeiten.
Von Mülltonnen bis zur Zugkollision
Nicht immer sind die Einsätze dramatisch. Christoph Kirschning erinnert sich an einen kuriosen Vorfall Anfang des Jahres: „Am ersten Januar, kurz nach 15 Uhr, rief mich der Produktionskoordinator an. Auf dem Parkplatz gäbe es Vandalismus. In der Silvesternacht ist es hier sehr windig gewesen. Es stellte sich heraus, dass der Wind der Übeltäter war, der die Mülltonnen herumgeschoben hatte.“
Besonders wichtig ist die Zusammenarbeit mit externen Partnern wie der Feuerwehr, der Polizei oder dem THW. Regelmäßige Übungen stellen sicher, dass im Ernstfall alle Beteiligten Hand in Hand arbeiten können. „Wir zeigen den Rettungskräften zum Beispiel, wie sie in eine Lokomotive kommen, wenn es brennt – denn das ist nicht wie beim Auto, wo man einfach die Karosserie aufschneiden kann,“ erklärt Kirschning. Ein großer Teil der Arbeit des Notdienstes ist die Prävention. Die meisten Vorfälle haben ihre Ursache in menschlichen Fehlern, daher werden Vorschriften kontinuierlich angepasst. „All diese Regeln resultieren aus Ereignissen, die sich draußen ereignet haben,“ sagt Christoph Kirschning.
Zukunft des Notdienstes
Die Arbeit des DB Cargo Notdienstes hat sich durch neue Technologien verändert. Tablets ersetzen mittlerweile die alten Papiermappen, und moderne Einsatzfahrzeuge wie SUVs erleichtern die Logistik. „Wenn’s irgendwo knallt, sind wir schnell zur Stelle,“ sagt Christoph Kirschning. Doch eines wird sich nicht ändern: die unvorhersehbare Natur der Einsätze. „Das macht die Arbeit spannend und gleichzeitig anspruchsvoll.“