Das ABC des Güterverkehrs: Ablaufberg

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24. April 2025, 09:22 Uhr

Artikel: Das ABC des Güterverkehrs: Ablaufberg

Der Ablaufberg ist das Herzstück eines Rangierbahnhofs. Aber wie funktioniert er genau?

Vermutlich träfe der Begriff „Ablaufhügel“ die wirklichen Ausmaße des Ablaufbergs, denn ein Ablaufberg ist eine leicht ansteigende Erhebung in einem Rangierbahnhof und weniger ein steiler Grat mit schöner Aussicht. Doch seine Funktion bei der Zusammenstellung von Güterzügen ist immens wichtig: Er ermöglicht es, Güterwagen durch die Schwerkraft gezielt auf verschiedene Gleise zu verteilen. Dies ist ein entscheidender Schritt, um Güterzüge für ihre Reise in alle Himmelsrichtungen zusammenzustellen.

So funktioniert der Ablaufberg

Am Ablaufberg laufen präzise koordinierte Schritte ab, um Güterzüge effizient zu sortieren: Zunächst schiebt eine Rangierlok Güterwagen auf die Kuppe des Bergs. Dort werden die einzelnen Waggons durch Rangierbegleiter abgekoppelt. Sobald sie getrennt sind, übernimmt die Schwerkraft: Die Wagen rollen langsam und kontrolliert über den Berg hinab. Im weiteren Verlauf steuern computergesteuerte Weichen, in welche Richtung die Güterwagen gelenkt werden. Gleichzeitig regulieren Gleisbremssysteme die Geschwindigkeit, um sicherzustellen, dass die Wagen präzise und sicher auf den vorgesehenen Gleisen ankommen. Diesen Prozess unterstützen Hemmschuhe, die von Rangierarbeitern ausgelegt werden und den Wagen durch Reibung abbremsen. Am Ende werden sie so neu sortiert, dass ein Zugverband entsteht, der bereit ist, die nächste Strecke zu fahren.

Die Effizienz des Ablaufbergs

Effizienz: Schnell und automatisiert können hunderte Waggons sortiert werden.Präzision: Dank moderner Technik wird jeder Waggon exakt zum Ziel geleitet.Nachhaltigkeit: Mit minimalem Energieaufwand werden große Transportvolumina bewegt.

Einblicke aus der Praxis:

Rangierarbeiter an einem Güterwagen
Rangierarbeiter an einem Güterwagen
Quelle: DB Cargo AG / Christoph Kirschning

Michel Konermann

Am Ablaufberg arbeiten Teams aus Rangierbegleitern und Technikern, die für einen reibungslosen Ablauf sorgen, im Tal warten dazu Rangierarbeiter auf die Wagen.

„Unsere Aufgabe ist es, den gesamten Prozess zu überwachen und sicherzustellen, dass die Güterwagen ihr Ziel ohne Verzögerungen erreichen,“ erklärt Michel Konermann, Rangierbegleiter auf dem Rangierbahnhof Wanne-Eickel. 

Der Ablaufberg ist ein Paradebeispiel für die Effizienz und Ingenieurskunst im Güterverkehr. Hier treffen Technik, Planung und Teamwork aufeinander, um die Grundlage für eine funktionierende Logistikkette zu legen.

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