Damit Güterzüge wirtschaftlich von A nach B gelangen, braucht es auch Spezialisten wie Marc Prunzel. Als sogenannte Fachkraft komplex Wagenmanagement (auch als Transportmanager bezeichnet) bei DB Cargo setzt sich der 38-Jährige deutschland- und europaweit dafür ein, dass u. a. ausreichend leere Güterwagen für die Kundinnen und Kunden verfügbar sind. Er überblickt die Bestandslage Güterwagen und disponiert im Anschluss die Güterwagen nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Mit seiner Expertise verstärkt er das Team Wagenmanagement Retail Logistics, Chemicals and Automotiv, das im neugeschaffenen Control Tower in Duisburg angesiedelt ist.
Steckbrief: Marc Prunzel
Wie und warum ich zu DB Cargo gekommen bin:
Ich bin schon seit 2002, als ich eine Ausbildung für Verkehrsservice bei DB Fernverkehr begonnen habe, bei der Bahn. 2014 suchte ich dann eine neue Herausforderung.
Was meinen Beruf ausmacht:
Der tägliche Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, aber auch den Partnern, gibt mir viel. Außerdem ist es ein gutes Gefühl, wenn man mit seiner Arbeit einen Beitrag zu mehr Kundenzufriedenheit auf der starken Schiene leisten kann.
Warum Teamwork in meinem Job unverzichtbar ist:
Teamwork wird großgeschrieben. Man bekommt von der operativen Seite den Rücken gestärkt. Die Fachkolleginnen und -kollegen unterstützen einen mit Rat und Tat, wenn man Hilfe braucht. Dieses gute Arbeitsklima ist enorm wichtig für mich.
Meine Hobbys und Interessen sind:
Ich bin, seit ich denken kann, leidenschaftlicher Fußballer und engagiere mich zusätzlich als Leiter unserer Jugendabteilung in meinem Heimatverein.
Gute Selbstorganisation ist vorteilhaft
Ein tiefes Verständnis für die Bahnlogistik und Analyse der Transportströme bringt Prunzel aus über acht Jahren Erfahrung im Schienengüterverkehr mit. Im engen Austausch mit den regionalen Control Tower Teams stärkt er die Einzelwagenverkehre: „Wenn ich eine Kundenbestellung/Anfrage bekomme, sollte diese möglichst effizient geplant und wirtschaftlich durchgeführt werden. Kundenzufriedenheit hat dabei oberste Priorität, weshalb ich vorausschauend denken muss, um mögliche Störfaktoren wie zum Beispiel zu lange Standzeiten oder Leerfahrten schon im Vorfeld zu erkennen und auszuschließen.“
Teamwork ist das Nonplusultra
Prunzels Ziel ist es, dass sämtliche Arbeitsschritte wie bei einem gut geölten Räderwerk perfekt ineinandergreifen. Denn bis ein Zug transportfertig gekoppelt auf dem Gleis steht und sich in Bewegung setzt, sind viele Fachkräfte involviert: „Der optimale Einsatz von Güterwagen gelingt nur, wenn ich abteilungsübergreifend denke und Zuständigkeiten bzw. Aufgaben meiner Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedenen Fachbereichen, wie Disponenten und Vertriebler, in meine Planungen und Entscheidungen einbeziehe,“ betont der Transportmanager.
Optimale Planung mit digitaler Unterstützung
Bei seinem Job ist der Transportmanager auf adäquate Tools angewiesen, um in der großen Menge an Daten die Übersicht zu behalten. Denn Datenbanken dokumentieren sämtliche Verkehre und sind das Herzstück einer Fachkraft für Wagenmanagement. Denn nichts geht ohne digitale Plattformen, Dashboards und GPS-Daten: „Wenn ich einen Verkehr prüfe, nehme ich Standzeiten unter die Lupe und ermittle die Umlaufzeiten der Wagen. So bekomme ich ein Gespür dafür, an welchen Stellschrauben noch zu drehen ist, um den Einsatz der Güterwagen zu optimieren.“
Seine Motivation: der optimale Betriebsablauf
Doch auch bei der besten Planung kann Unvorhergesehenes passieren. Wenn Streckenstörungen auftreten, liegengebliebene Züge die Weiterfahrt der Güterzüge behindern oder Güterwagen fehlen, ist schnelles Handeln das Gebot der Stunde: „Souveränes Krisenmanagement ist ein wichtiger Bestandteil meines Berufes. Ich kommuniziere bei einem Notfall mit den jeweiligen Teams und wir versuchen gemeinsam den Wagenumlauf wieder herzustellen. Durch die enge Abstimmung können Engpässe schnell beseitigt werden, da jeder mit seinem Know-how nach den besten Lösungen sucht.“
Diese unkalkulierbaren Momente sind eine große Herausforderung für die Fachkraft Wagenmanagement, aber gleichzeitig auch Ansporn: „Das ständige Streben nach einem besseren Betriebsablauf ist für mich sehr motivierend. Letztlich muss man bereit sein, immer etwas Neues zu lernen, denn der Schienengüterverkehr lebt von seinen anspruchsvollen Logistikleistungen, die ich als Transportmanager für die Kundinnen und Kunden mitgestalten darf.“