Die Sendungsverfolgung von Wagenladungen im Einzelwagenverkehr, speziell im Ausland, war in der Vergangenheit eine große Herausforderung. Zu viele Schnittstellen, manuelle Dateneingaben und voneinander unabhängige, oft nicht kompatible Systeme waren die wesentlichen Ursachen. Besonders im Zeitalter der digitalen Innovationen war klar: Das geht besser! In diesem Zusammenhang haben DB Cargos IT-Experten nun mit VABEs einen Meilenstein erreicht. VABEs steht für Value Added Business Events. Dabei handelt es sich um Echtzeit-Statusmeldungen, die mit Hilfe von GPS-Nachrichten der Güterwagen erzeugt werden. Der Vorteil: Diese Daten gibt es massenhaft und in hoher Qualität.
VABEs sorgen für Transparenz auf der Schiene
Im Jahr 2023 hat DB Cargo bereits 70 Millionen VABEs erzeugt. Diese entstehen, wenn GPS-Meldungen mit weiteren Daten kombiniert werden, die einen konkreten Geschäftskontext beinhalten. Das sind zum Beispiel Kundenaufträge, Daten aus Produktionssystemen, Geofences oder Infrastrukturdaten. Aus reinen Informationen zum Wagenstandort werden echte Statusmeldungen, wie beispielsweise Abfahrt, Durchfahrt oder Ankunft, die in Bahnsystemen und beim Kunden verarbeitet werden können.
link2rail APIs sorgen für Arbeitszeiterparnis
Hiervon profitiert auch ScandFibre Logistics. Das schwedische Unternehmen betreut Europas größtes, zusammenhängendes Papier- und Zellstoffgeschäft auf der Schiene. Dank der link2rail Track & Trace API stellt DB Cargo VABEs für das Unternehmen direkt in dessen in-house System „SFLow“ bereit. Die Bedienung von externen Portalen und Erstellung manueller Listen sowie Versand von Emails, manuelle Übernahmen von Tabellen oder Einlesen von Daten in S-Flow kann somit entfallen – eine immense Arbeitsersparnis und Minimierung von Fehlerquellen. Der elementare Vorteil dieser Methode ist, dass die Positionsdaten der Wagen nicht nur in Deutschland, sondern international über den kompletten Laufweg des Wagens durchgehend transparent sind und damit ausgewertet werden können. Die Kommunikation und Interaktion mit Scandfibre Logistics wurde also vor allem in vier Bereichen wesentlich verbessert:
- Transparenz: Alle Wagenpositionen sind jederzeit transparent und einsehbar für ScandFibre und unsere Kollegen, die Daten werden automatisch in die relevanten Systeme gespielt und ein manueller Datentransfer ist nicht mehr notwendig.
- Qualität: Die GPS-Positionsbestimmung ist sehr genau und wird in regelmäßigen Intervallen im fahrenden Zustand aktualisiert.
- Schnelligkeit: Langwieriges Suchen oder Erfragen von Wagenpositionen im europäischen Ausland gehört der Vergangenheit an, die Daten sind in nahezu Echtzeit direkt für den Kunden verfügbar.
- Zufriedenheit: Durch erhöhte Qualität der Daten, mehr Transparenz und schnellere Reaktion steigt die generelle Zufriedenheit des Kunden.
Diese Vorteile konnte DB Cargo für ScandFibre Logistics realisieren. Nach Anbindung der Track & Trace API und einer Testphase wurden VABEs in die produktiven Prozesse und Systeme integriert. Somit war es möglich, den Wagenverkehr transparenter zu verfolgen, eigene interne Prozesse zu optimieren und manuelle Tätigkeiten zu reduzieren.