100 Jahre Holzlogistikexpertise bei DB Cargo

Historisches Foto eines Bahnhofs mit Holzwaggons

100 Jahre Holzlogistikexpertise bei DB Cargo

Das Fundament für die heutige Expertise in Sachen Holztransporte wurde 1924 mit der Gründung der Spedition Nieten gelegt.

Als Carl August Nieten und Albert Kretschmer im Jahr 1924 die „NIETEN GES.m.b.H. Internationale Holztransporte“ (zur besseren Lesbarkeit Nieten) gründeten, ahnten sie vermutlich nicht, dass sie damit den Startschuss zu einer beeindruckenden Firmengeschichte gaben. Heute, genau 100 Jahre später, existiert die Spedition zwar nicht mehr unter diesem Namen, „lebt“ aber als Herz der Holzbranche von DB Cargo weiter.

Anfang der 50er-Jahre kehrte Nieten zunächst mit Schnittholztransporten aus dem damaligen Jugoslawien und Österreich an den Markt zurück, im Laufe der Zeit weitete das Unternehmen sein Transportportfolio deutlich aus. So kamen Rundholztransporte aus Rumänien oder Holzverkehre aus Skandinavien hinzu. Alle Transporte wickelte Nieten ausnahmslos auf der Schiene ab und arbeitete so bereits viele Jahrzehnte mit der Deutschen Bahn und ihren Vorgängern zusammen.

Von Nieten zu DB Cargo Logistics

Bis 2004, also 80 Jahre nach der Gründung des Unternehmens, hatte Nieten sich unter diversen Firmierungen als eigenständiger Holzlogistiker einen Namen gemacht. Doch die Spedition hatte mit der wachsenden Konkurrenz auf dem Markt zu kämpfen und entschloss sich daher 2004, ihre Expertise bei Europas größtem Schienenlogistiker einzubringen: der Deutschen Bahn. Die „NIETEN Fracht-Logistik“ ging in der damaligen Stinnes AG auf, anschließend wurde das gesamte Holzgeschäft der DB in der DB Schenker NIETEN GmbH konzentriert. 2016 wurde diese mit der DB Schenker Rail Automotive GmbH zur DB Cargo Logistics GmbH zusammengeführt.

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Ende des Sliders

Geschichte und Geschichten

So gibt es Nieten als Holzspedition unter eigenem Namen heute nicht mehr. Dennoch hat sie weiterhin eine große Bedeutung für DB Cargo, weshalb wir zum 100. Jahrestag der Firmengründung einen Blick auf die Geschichte und Geschichten des Unternehmens werfen. Wir sprachen mit Elfriede Balas, Claus Aigner und Clemens Pflästerer, die alle im Bereich Timber arbeiten, teilweise schon vor der Eingliederung in die DB.


Drei Fragen an Elfriede Balas

Seit wann sind Sie im Unternehmen?
Ich habe 1990 meine Ausbildung zur Speditionskauffrau bei Nieten begonnen und bin dem Unternehmen und seinen Nachfolgern immer treu geblieben. Heute arbeite ich für DB Cargo Logistics im Vertrieb. 

Sie haben somit die letzten 14 Jahre im Unternehmen verbracht, bevor Nieten im DB-Konzern aufging. Welche Marktbedeutung hatte die Spedition damals?
In den 1990er-Jahren war Nieten auf jeden Fall die führende Holzspedition Europas. Wir haben uns nicht nur auf Deutschland und Österreich beschränkt, sondern auch die Chance ergriffen, den Anfang der 1990er vergrößerten Markt nach Osteuropa zu nutzen. Nach der Eingliederung in den DB-Konzern wurden die internationalen Verkehre noch weiter ausgebaut, wir lieferten auch nach Italien, Frankreich oder in die Slowakei. Da konnte unsere „neue Mutter“ auf die große Erfahrung und Expertise sowie die Kontakte von Nieten bauen. Nieten war ja bereits eine Holzspedition mit Hauptaugenmerk auf dem Schienentransport, sodass die Übernahme aus Sicht der DB natürlich ein Gewinn war.

Sie haben in Ihrer Laufbahn bestimmt einige Veränderungen in der Holzlogistik mitgemacht. Was ist Ihnen da besonders im Gedächtnis geblieben?
Die Digitalisierung ist natürlich auch an uns nicht vorbeigegangen. Zu meiner Anfangszeit haben wir unseren Kunden noch vorgefertigte CIM-Frachtbriefe per Post geschickt, mit denen diese dann zum Bahnhof gegangen sind und sich Wagen für den Transport bestellt haben. Nach der Beladung des Wagens und oftmals handschriftlichen Ergänzungen ging ein Durchschlag dann an uns und wir haben uns um die Abrechnung gekümmert. Das ist heute mit unseren digitalen Systemen natürlich viel einfacher und komfortabler.

Drei Fragen an Claus Aigner

Seit wann sind Sie im Unternehmen?
Ich kam im Jahr 2004 von einer anderen Spedition nach Freilassing und habe im Bereich Operative Abwicklung Order Management begonnen. Ich kam also dazu, kurz nachdem die Nieten Teil der DB geworden war. Heute bin ich Disponent bei DB Cargo Logistics. Doch ob Nieten oder DB Cargo Logistics – hinter den sich ändernden Namen ist eines gleich geblieben: Branchenexpertise und Kundennähe!

Wie hat sich Ihrer Ansicht nach der Holzmarkt in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt?
Heute gibt es eine größere Produktvielfalt, die wir auf der Schiene transportieren. Früher gab es vor allem Rundholz und Schnittholz, in der Zwischenzeit sind viele weitere Produkte hinzugekommen – Pellets, Spanplatten, Cross Laminated Timber für den Hausbau, um die geläufigsten zu nennen. Holz ist sehr universell einsetzbar, entsprechend vielfältig ist das von uns transportierte Produktportfolio. Bei DB Cargo Logistics haben wir hierfür sowohl das Know-how als auch das Equipment, die unterschiedlichen Produkte im Sinne unserer Kunden zu transportieren.

Und wie hat sich parallel die Arbeitswelt der Branche entwickelt?

Vor allem in Sachen Schnelligkeit und Komplexität hat sich viel getan. Früher saß höchstens die Buchhaltung vor einem Computerbildschirm, heute arbeiten wir alle mit zwei bis drei Monitoren, auf denen wir über verschiedene Programme und Tools nahezu in Echtzeit die Transporte steuern und überwachen können. Auch unsere Aufgabenbereiche sind deutlich vielseitiger und spezialisierter: Früher gab es die Führungsebene, den Vertrieb, die Auftragsabwicklung und die Buchhaltung. Heute haben wir zusätzlich eine Flotte an Güterwagen, die unser Wagenmanagement eigenständig disponiert.


Drei Fragen an Clemens Pflästerer

Seit wann sind Sie im Unternehmen?
Ich bin 2008, in den Zeiten der Weltwirtschaftskrise, zu DB Schenker NIETEN gekommen und leite inzwischen den Bereich Sales and Operations Center Timber bei DB Cargo Logistics. 

Sie kamen innerhalb der ersten Jahre nach der Eingliederung der Spedition Nieten in den DB-Konzern. Haben sich Ihrer Meinung nach die Erwartungen, die an die Übernahme geknüpft waren, bestätigt?
Definitiv. Es sollten Synergieeffekte genutzt werden – Kunden, Beziehungen und Kontakte von Nieten gepaart mit dem Know-how der Deutschen Bahn und dem eigenen Equipment. Die Hoffnungen, dass sich beide Unternehmen gut ergänzen, hat sich erfüllt, wobei uns in meiner Anfangszeit auch einige Orkane „in die Karten gespielt“ haben – aufgrund der vielen Baumschäden in ganz Europa haben wir bspw. über fast vier Jahre mehr als eine Million Tonnen Strandkiefer transportiert, täglich hatten wir einen Ganzzug mit Holz auf der Schiene von südlich Bordeaux nach Deutschland und Österreich. Da spielten die Synergieeffekte sicher eine gute Rolle. 

Wie sehen Sie die Marktstellung von DB Cargo Logistics heute?
Wir sind nicht wie viele Marktteilnehmer auf einen kleineren Radius ausgerichtet, sondern operieren europaweit. Außerdem bieten wir mit verschiedenen Dienstleistungen – wie beispielsweise unseren Timberports und multimodalen Door-to-door-Ketten – zusätzliche Benefits für unsere Kunden an. Wir gehören zu den großen europäischen Holzspeditionen und wollen unsere Position in Zukunft weiter ausbauen.
 

1924 bis 2024. Die Erfahrung von 100 Jahren Holzlogistik auf der Schiene vereint mit modernem Equipment und einem breitgefächerten Angebot für die gesamte Branche macht DB Cargo zu Ihrem ersten Ansprechpartner für Holztransporte aller Art. Mehr zum Portfolio erfahren Sie hier im Branchenporträt

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Clemens Pflästerer

Leiter Sales and Operations Center Timber, DB Cargo Logistics