Holzlogistik auf der Schiene hat eine lange Tradition – und mit DB Cargo Logistics auch einen erfahrenen Partner. Denn eine ausgewiesene Expertise in Sachen „Holz“ gepaart mit digitalen und analogen Innovationen sowie Spezialequipment für jegliche Holzarten macht DB Cargo Logistics zum bedeutenden Holzlogistiker. Warum die DB Cargo-Tochter so wichtig für die europäische Holzindustrie ist, zeigen wir in unserem Porträt.
Holz und die grüne Schiene: eine perfekte Verbindung
Nachhaltigkeit ist in der Forstwirtschaft seit langem fest verankert. Tatsächlich wurde der Begriff sogar 1713 erstmals überhaupt in der Forstwirtschaft verwendet. Gemeint war damals, dass dem Wald nicht mehr Holz entnommen wird als er zum Erhalt seiner Produktivität benötigt. Die Branche ist also bereits von Natur aus mit der Thematik vertraut und entsprechend stark an einer umweltverträglichen Holzlogistik interessiert. Dazu zählt, dass ein beträchtlicher Anteil des Rohstoffs lokal oder zumindest regional genutzt wird. Genauso wichtig ist aber auch der überregionale Rohstoffbezug für die holzverarbeitende Industrien. Hierfür steht DB Cargo Logistics bereit und bietet ein engmaschiges europaweites Netzwerk im Einzelwagen- und Ganzzugsverkehr.
„Holz wird als Rohstoff, zum Beispiel für die Baubranche, stetig wichtiger“, so Clemens Pflästerer, Leiter Sales and Operations Center Timber bei DB Cargo Logistics. „Seine Klimaneutralität und umfangreichen Nutzungsmöglichkeiten machen Holz auch in Zukunft zu einem zentralen Rohstoff. Das heißt für uns, den Markt intensiv zu beobachten und effiziente Lösungen für die Bedürfnisse unserer Kunden zu entwickeln. Mit unserem speziell auf die Holzbranche zugeschnittenen Equipment und diversen Dienstleistungen an den Verladestellen und Timberports bieten wir unseren Kunden eine nachhaltige Logistik.“
International unterwegs: binderholz und DB Cargo Logistics
Als Logistikpartner arbeitet DB Cargo Logistics bereits seit vielen Jahren mit dem europäischen Marktführer für Massivholzprodukte, binderholz, zusammen. Für das österreichische Traditionsunternehmen ist Nachhaltigkeit ein zentraler Faktor: binderholz produziert nach dem „No-Waste-Prinzip“ und verwertet den Rohstoff Holz zu 100 Prozent.
Natürlich spielt in dem Zusammenhang eine möglichst grüne Logistik eine große Rolle. Gemeinsam mit DB Cargo Logistics hat der Familienbetrieb aus dem Zillertal bereits mehrere Logistikkonzepte umgesetzt. So werden unter anderem Brettsperrhölzer im Einzelwagenverkehr nach Frankreich und Skandinavien transportiert, Gleisanschlüsse in Wilhelmsglück und Burgbernheim aktiviert und nachhaltige Wiederbeladungskonzepte von und zum Seehafen Brake implementiert.
Brake ist ein wichtiger Bulkhafen für das Handling diverser Gutarten. In Brake wird unter anderem Zellstoff vor allem aus Südamerika importiert und Schnittholz, zum Beispiel wie im Fall von binderholz für die USA, exportiert. Auf diese Weise lassen sich sinnvolle Synergien finden und das eingesetzte Transportequipment muss nach der Entladung nicht leer zurückfahren, sondern kann wiederbeladen die nächste Tour starten. Dies ist nicht nur im Sinne der Umwelt eine gute Sache, sondern auch für Kunden wie binderholz.
Integrierte Holzlogistikkonzepte aus einer Hand
Hierzu gehört auch, den Kunden möglichst viel Arbeit abzunehmen und ein Logistikpaket zu schnüren, das im Idealfall alle Dienstleistungen entlang der Holz-Transportkette vereint. „Wir bieten auf Wunsch natürlich auch nur den reinen Transport an, aber für uns bedeutet Holzlogistik mehr“, so Thorsten Wartenpfuhl, Leiter Vertrieb Consumer Goods, Pulp & Paper, Timber. „Teil unserer Expertise sind auch multimodale Lösungen für Kunden ohne Gleisanschluss. Dafür nutzen wir deutschlandweit rund 200 Holzverladestellen sowie auch Railports, die wir in die schienenbasierte Supply Chain integrieren.“
DB Cargo Logistics übernimmt dabei die Planung der gesamten Transportkette inklusive Umschlag von und auf Lkw und bei Bedarf auch die Lagerung des Rohholzes sowie der Holzfertigwaren. Besonders bequem aus Kundensicht: Kein „Beraterhopping“, denn eine Kundenbetreuerin oder ein Kundebetreuer ist für die gesamte Lieferkette zuständig „So erhalten unsere Kunden ein individuelles und passgenaues Logistikpaket mit allen für sie relevanten Dienstleistungen von A bis Z“, ergänzt Wartenpfuhl.
Immer auf Augenhöhe mit dem Markt
Als Partner der Holzindustrie hat sich DB Cargo Logistics als weitsichtiger und flexibler Logistiker bewiesen. „Aufgrund des mittlerweile sehr volatilen Rohholzmarktes ist Reaktionsschnelle gefragt. Wir müssen Dürren, Stürme oder Käferbefall in unsere Konzeptionen einfließen lassen, entsprechende Vorkehrungen treffen und flexibel reagieren“, betont Clemens Pflästerer. „Das verlangt einen stetigen Dialog mit unseren Kunden, denn wir müssen uns kurzfristig auf sich ändernde Beschaffungsstrategien einstellen. In Rudolstadt-Schwarza konnten wir genau diese Weitsicht unter Beweis stellen.“ Dort hat DB Cargo Logistics in einem gemeinschaftlichen Projekt mit langjährigen Partnern in kürzester Zeit einen Timberport entwickelt, um die aktuell großen Schadholzmengen aus dem thüringischen Wald auf die Schiene zu bekommen.
Timberports – die sichtbare Entkopplung von Straße und Schiene
Damit das Holz aus dem Wald überhaupt auf die Schiene kommt, sind gut erreichbare Verladebahnhöfe das A und O. Meist verladen Lkw das Holz direkt auf den Güterwagen. Sie müssen in dem Fall genau die Standzeit des Zuges an der Verladestelle abpassen. In Rudolstadt-Schwarza genau wie in Trier-Ehrang ist das etwas anders, was die Standorte von den rund 200 reinen Verladebahnhöfen unterschiedet: Sie sind zwei von deutschlandweit sechs Timberports, die mit weiteren Serviceleistungen über den reinen Umschlag hinaus aufwarten. Lagerflächen für Holz ermöglichen den Holzverladern, zeitlich flexibel das Holz aus dem Wald anzuliefern oder benötigte Mengen am Timberport abzurufen. Dies sorgt für eine Entkopplung von Straße und Schiene und ermöglicht mehr und flexiblere Lkw-Rundläufe, da kein direkter zeitlicher Zusammenhang zwischen Anlieferung und Beladung bestehen muss. So wird nicht nur die Flexibilität, sondern auch die Effizienz der in der Holzversorgung beteiligten Partner erhöht.
PMG Holzhandels GmbH setzt auf Timberport Trier
Die PMG Holzhandels GmbH aus Österreich ist als europaweit agierendes Holzhandelsunternehmen seit Jahren Kunde von DB Cargo Logistics. Über den Timberport Trier beliefert PMG einen belgischen Kunden mit Buchenrundholz aus Tschechien.
Der Timberport ist zentraler Bestandteil eines Wiederbeladungsverkehrs zwischen Österreich, Deutschland und Tschechien: Aus ganz Deutschland liefert DB Cargo Logistics Holz nach Österreich. Die Wagen werden entladen und fahren anschließend nicht leer zu ihrem Ausgangspunkt zurück, sondern machen sich auf den Weg nach Tschechien.
Dort werden sie mit Buchenrundholz beladen, das im klassischen Einzelwagenverkehr nach Trier transportiert wird – insgesamt bis zu 20 Wagen pro Woche. Am Timberport Trier wird das gelieferte Holz dann gelagert und vom belgischen Kunden per Lkw abgeholt. So sind die Güterwagen nach der Entladung sofort wieder unterwegs und der Empfänger kann das Holz je nach Bedarf abrufen. Auf diese Weise gelingt eine effektive Entkopplung von Straße und Schiene sowie eine Kapazitätserhöhung der Güterzüge, die schneller wieder im Einsatz sind.
Unsere Hardware für alle Holzarten
Doch nicht nur die Schiene, die langjährige Expertise und geeignete Umschlagpunkte sprechen für DB Cargo Logistics: Auch das umfangreiche Spezialequipment ist ein großer Pluspunkt der DB-Cargo-Tochter. Denn nicht jeder Holztransport ist wie der vorherige: Das zu transportierende Portfolio reicht von gesackten Pellets über Spanplatten, Schnittholzpakete und Fertigbauteile bis hin zu Rohholzstämmen von mehreren Metern Länge. Hierfür hat DB Cargo Logistics eine Flotte von rund 1.600 Wagen, die universell einsetzbar sind – beispielsweise für effiziente Wiederbeladungskonzepte mit Rund- und Schnittholz.
Rungenwagen
Rungenwagen gehören zu den Flachwagen und besitzen seitlich eingesteckte stählerne Rungen, die die Ladung vor dem seitlichen Herunterrutschen absichern. Das Besondere: Die Wagen können sowohl Rund- als auch Schnittholz transportieren.
m2-Wagen
Das modulare, flexible Güterwagensystem eignet sich für viele Branchen. Auch für den Bereich Holz ist die neue Generation von Güterwagen ein Gewinn. Das m2 Timber System ist für Stamm- und Schnittholztransporte in marktüblichen Längen einsetzbar, 14 Rungenpaare ermöglichen den Transport von bis zu sieben Stapeln 3-Meter-Holz. Auch Langhölzer finden Platz. Die ersten m2-Wagen mit Holzaufbauten kommen 2024 zum Einsatz.
Schiebewandwagen
Im Gegensatz zu Rungenwagen werden in Schiebewandwagen Spanplatten, gesackte Pellets und Holzbauelemente transportiert. Auch Schnittholzpakete werden in diesen Wagen verladen.
DB Cargo Logistics: Digital und zukunftsfähig
Auch im Hinblick auf digitale Innovationen wird das Transportequipment immer weiterentwickelt. Neben der bereits vollständigen Flotten-Ausstattung mit Telematik testet DB Cargo derzeit ein automatisches Wiegesystem für Güterwagen, das in den nächsten Jahren auch für Teile der Timber-Bestandsflotte zum Einsatz kommen kann. Für die organisatorische Abwicklung der Transporte hat die DB Cargo-Tochter ebenfalls früh die Vorteile der Digitalisierung erkannt: Ein eigenes Portal zur Onlinebuchung gehörte zu den ersten digitalen Buchungsangeboten in der Holzlogistik und wird stetig weiterentwickelt.
Mit Erfahrung, Weitsicht und umfangreichen Leistungen bedient DB Cargo Logistics den Logistikbedarf der Holzindustrie – auf Wunsch vom Wald bis zur Baustelle. Mit multimodalen Konzepten aus einer Hand, universell einsetzbarem Equipment und digitalen Innovationen ist der umweltfreundliche Verkehrsträger Schiene absolut alltagstauglich für holzproduzierende und -verarbeitende Unternehmen – ob mit oder ohne eigenen Gleisanschluss.
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Clemens Pflästerer
Leiter Sales & Operations Center Timber DB Cargo Logistics