Die Ausgangssituation: Zwei Transportmittel zwischen Nürnberg und Rudolstadt in Thüringen haben das selbe Ziel – auf der Schiene fahren leere Güterwagen, die in Thüringen mit Papierprodukten beladen werden und auf der Straße Lkw, die Altpapier nach Thüringen liefern. Das Unternehmen ROWE Recycling aus Nürnberg beliefert die Papierfabrik Adolf Jass mit Sitz in Rudolstadt mit Altpapier per Lkw. Zeitgleich werden in Nürnberg am Terminal des Entsorgungs- und Papierlogistikbetriebes Johann Sperber eingehende und von der Papierfabrik Adolf Jass benötigte Güterwagen entladen. Eine Ausgangssituation mit Potenzial, dachten Hubert Müller, Account Manager bei DB Cargo, und der Entsorgungs- und Papierlogistikbetrieb Johann Sperber. Gesagt, getan – gemeinsam haben DB Cargo und die TRANSA Spedition mit allen Beteiligten die Idee umgesetzt und somit die Verkehre auf die umweltfreundliche Schiene verlagert.
Leerfahrten minimieren, Effizienz maximieren
Das Ergebnis: Seit September 2022 werden im bayernhafen Nürnberg eintreffende Schiebewandwagen nach der Entladung im Terminal der Firma Sperber nicht wie gewohnt leer abgezogen und zur nächsten Beladestelle disponiert. Stattdessen übernimmt die Firma Sperber mit Spezial-Equipment das eng getaktete Crossdocking. Dabei werden einzelne Wagen mit Altpapier des Unternehmens ROWE Recycling direkt wiederbeladen. Über Nacht geht es dann im Einzelwagenverkehr auf der Schiene nach Rudolstadt zur Papierfabrik Adolf Jass. Dort wird das Altpapier entladen und die Wagen werden im Warenausgang mit Papierrollen für verschiedene Empfänger wiederbeladen. Ein Synergieeffekt, der sich sehen lassen kann: „Durch den Neuverkehr auf einer Leerlauf-Lane optimieren wir die Auslastung unserer Ressourcen und minimieren Leerfahrten im Güterverkehr. Gleichzeitig sorgen wir dafür, dass weniger Lkw auf den Straßen unterwegs sind“, so Hubert Müller. Die TRANSA Spedition, der langjährige Logistikdienstleister der Papierfabrik Adolf Jass, übernimmt hier die Schnittstellenkoordination zum Customer Service von DB Cargo.
„Ressourcen-Optimierung at its best”
Derzeit werden pro Woche drei Wagen mit Altpapier beladen und en bloc nach Thüringen gefahren, was eine wöchentliche Ersparnis von sechs Lkw-Fahrten bedeutet. In Zukunft ist eine deutliche Steigerung des Volumens möglich. „Die Altpapiermengen von anfangs 140 Tonnen pro Woche sind auf die frei verfügbaren Trassen- und Zugleistungsreserven optimal angepasst und führen daher zu keiner nennenswerten Mehrbeanspruchung“, stellt Müller einen weiteren Vorteil heraus.
Besonders in Zeiten zunehmend angespannter Transport- und Energieressourcen und der parallel steigenden Nachfrage nach „Green Logistics“ ist die Wiederbeladung von Güterwagen und damit gleichzeitig die Vermeidung von Leerfahrten eine intelligente Lösung. Oder wie Hubert Müller sagt: „Ressourcen-Optimierung at its best!“