Sie sehen aus wie echte DB-Loks, sind aber 87-mal kleiner: Modellloks im Maßstab H0. Damit die Modelle ihren großen Vorbildern noch etwas ähnlicher sehen, kommt Justin Pfeiffer ins Spiel. Der DB Cargo-Mitarbeiter sorgt mit seinem Unternehmen airbrushpfeiffer dafür, dass Modellbauerherzen höherschlagen und aufwendige DB-Lok-Sondermodelle wie „Günni Güterzug“ und „Stahl auf Stahl“ auch im Maßstab 1:87 auf Modelleisenbahnanlagen unterwegs sein können.
Nach Feierabend: zwei bis drei Stunden Airbrush
Dafür verbringt Justin, der hauptberuflich als Fachreferent Kooperationspartner bei DB Cargo in der CMR Süd arbeitet, nach Feierabend jede Menge Zeit mit der Umlackierung von Modellloks: „Teilweise sind es schon so zwei bis drei Stunden am Tag, die ich dem Airbrush widme. Wie lange ich für einen Wagen oder eine Lok brauche, kann ich aber gar nicht genau sagen. Das hängt stark vom Motiv und vom Aufwand dafür ab.
„Jedes meiner Modelle ist ein Unikat“
Dabei ist schon die Vorbereitung für die Umlackierung sehr aufwendig: Etwa eine Stunde braucht Justin, um eine Lok auseinanderzubauen. Dabei müssen beispielsweise die Scheiben oder andere eingeklebte Bauteile herausgenommen werden. Danach entfernt Pfeiffer die Original-Schriften mit Nassschleifpapier und klebt die Lok für das Lackieren entsprechend ab. „Je nach Design schneide ich das Klebeband extra zurecht. Da gibt es keine Schablone. Die Modelle sind also wahre Unikate“, erklärt er.
Detailarbeit: Jeder Handgriff muss sitzen
Neben dem Airbrush bietet airbrushpfeiffer aber auch UV-Drucke für Modellloks an. Dafür benötigt er hochauflösende Bilder des Originals, damit ein Grafiker daraus eine passende Druckvorlage erstellen kann. Die fertige Folie bringt er dann sorgsam auf die Modelleisenbahn auf: „Da muss jeder Handgriff sitzen, weil sie sehr dünn ist.“ Manche Modelle werden sogar direkt bedruckt, im Übrigen ein Alleinstellungsmerkmal als Modellbau-Airbrusher.
Große Nachfrage
Kein Wunder also, dass Eisenbahnfans regelmäßig bei Justin Pfeiffer besondere Wagen und Loks zur Umlackierung in Auftrag geben. Besonders gefragt sind dabei unter anderem „Günni Güterzug“ auf einer Lok der Baureihe B185.2 oder die Sonderbeklebung „Stahl auf Stahl“ auf einer BR 185.0 von DB Cargo. Warum das so ist, weiß Pfeiffer genau: „Diese besonderen Loks gibt es bei den Modellbauherstellern so nicht zu kaufen, und es ist auch nicht absehbar, dass sie die Loks demnächst so bedruckt im Angebot haben.“