Historisch gewachsen mit langer Tradition und phantastischer Anbindung ans Hinterland, riesengroß und doch immer zu klein – das ist der Hafen Hamburg. Er ist der größte Hafen in Deutschland und der drittgrößte in Europa. Gemessen an den Umschlagszahlen für Standard-Container gehört er zu den zwanzig größten Häfen der Welt. Eben solche Container sind es, deren Transport die DB Cargo Tochter TFG Transfracht täglich organisiert. 270 Züge fahren wöchentlich für Transfracht, ein Drittel davon alleine nach Hamburg. Zum Hafen und von dort in die ganze Welt. Dann zurück vom Hafen ins Hinterland – und das heißt in alle Teile Europas.
Das Ganze geschieht nach einem festen Fahrplan: DB Cargo stellt die Züge bereit und Transfracht agiert als Operateur – Aufgabe des Unternehmens ist es, die freien Kapazitäten auf den Güterzügen an Reedereien und Speditionen zu verkaufen. Hört sich einfach an, ist aber komplex: Jeden einzelnen Wagen voll ausgelastet zur rechten Zeit am richtigen Ort zu haben ist eine logistische Meisterleistung. Könnte man das nicht digital und smart lösen?
Logistik per Klick
Man kann. „Der Transport eines Containers sollte so einfach sein, wie das Versenden einer E-Mail.“ Das ist die Vision des 2016 gegründeten Unternehmens Forto aus Berlin, das sich auf digitale Logistiklösungen spezialisiert hat: Auf einer digitalen Plattform können Kapazitäten gebucht werden, Door-to-door oder Door-to-port. Schnell und unkompliziert. 70 Prozent der Cargo-Volumen für deutsche Kunden wickelt Forto über den Hamburger Hafen ab. „Wir haben uns 2016 gefunden“, erzählt Christian Klare, Stellvertretender Leiter Regionalbereich Nord Ost, von den ersten gemeinsamen Schritten mit der digitalen Spedition Forto. „Wir als Transfracht waren damals schon in unserem Umfeld der „digitalste“ Operateur und genauso wie Forto von den Potenzialen der Digitalisierung überzeugt. Das hat uns zusammengeführt und gemeinsame Ideen entstehen lassen. Wir haben in unseren Zielen sehr gut zusammengepasst und eine enge Partnerschaft gestartet. Forto war und ist für die Logistikbranche ungewöhnlich visionär und modern aufgestellt – wir teilen viele Wertvorstellungen.“ Dazu gehören zufriedene Kunden, transparente Transportketten und eine gründliche Analyse der Prozesse. Vor allem aber verbindet beide Unternehmen der Anspruch Logistik deutlich nachhaltiger zu gestalten als bisher. „Das gelingt im Intermodalbereich am besten mit der Schiene – per se emittiert der Transport eines Containers auf dem Zug 80 Prozent weniger CO2 als per Lkw“, erklärt Klare.
Hafen Hamburg
Nachhaltigkeit als logistische Kernkompetenz
Einfach nur bei weniger CO2-Ausstoß wollen es beide Unternehmen nicht belassen. Die Ziele sind ambitionierter: Wer bei Forto Container-Transporte von oder zum zum Hafen bucht, fährt standardmäßig mit dem grünsten Produkt von Transfracht, TFGeco train, 100 Prozent CO2-frei auf der Schiene. „Viele Kunden gehen diesen Weg gerne mit,“ erklärt Nina Göntgen-Voss, Director Sustainability bei Forto. „Wir erleben gerade eine Zeit des Wandels – der Preis ist nicht mehr allein ausschlaggebend: Nachhaltigkeit wird immer wichtiger, aber auch stabile Lieferketten sind ein großes Thema. Spätestens seit dem großen Schiffsstau im Suez-Kanal und der Corona-Krise ist klar geworden, dass unsere Logistikketten sehr empfindlich sind.“
Lieferketten im Ganzen anschauen und sie viel resilienter und nachhaltiger gestalten. Darauf setzen Forto und Transfracht gemeinsam. „Das ist eine tolle Partnerschaft“, betont Nina Göntgen-Voss und Christian Klare ergänzt: „Wir haben gemeinsame Projekte in der Pipeline und sind beide auf das Thema Nachhaltigkeit ausgerichtet. Das passt.“ Am Horizont ist die Vision von emissionsfreien Transporten auf globaler Ebene und über Ländergrenzen hinweg. Ein großes Thema – aber irgendjemand muss ja anfangen.
Lesen Sie mehr zu den Lieferketten und dem Nadelöhr Hafen
Die Welt ist in Bewegung. Immer mehr immer größere Schiffe transportieren immer mehr Waren über den gesamten Globus. Dabei sind die Häfen oft das Nadelöhr. Vor der Einfahrt in die Elbe stauen sich regelmäßig insbesondere sehr große Frachter, die für die Einfahrt in die Elbe einen zu großen Tiefgang haben. Deshalb fahren viele Schiffe zunächst andere Tiefseehäfen wie zum Beispiel Zeebrügge an und laden dort möglichst viele Waren ab, um leichter zu werden. Erst danach können sie mit der Flut in den Hafen Hamburg einfahren.
Der Hafen hat eine zentrale Lage in der Stadt – hier treffen sich Vor- und Nachteile eines historisch gewachsenen Hafengeländes. „Es gibt hier eine fantastische Infrastruktur mit Wassertaxis, Binnenschiffen, Bahn und wassernahen Depots – Hamburg ist ein Top Umschlagplatz,“ nennt René Seltrecht, Head of Intermodal bei Forto, positive Aspekte des Hafens Hamburg. „Zuletzt kam es jedoch zu Wartezeiten bei den Be- und Entladungen. Wie auch andere Westhäfen litt der Hamburger Hafen unter Staus und gestörten Lieferketten. Deshalb sind die jüngsten Investitionen in Automatisierung und Digitalisierung positiv hervorzuheben.”
Containerumschlag im „Eisenbahn-Hafen“
Mehr als 70 Prozent aller rund um den Globus transportierten Stückgüter sind heutzutage in Containern verpackt. Als Deutschlands größter und Europas drittgrößter Containerhafen übernimmt Hamburg eine wichtige Verteilerfunktion für weltweite Warenströme. Vier Containerterminals ermöglichen auf ihren Anlagen eine jährliche Umschlagkapazität von rund 12 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer). Außerdem bieten zahlreiche Multi-Purpose-Terminals Möglichkeiten für Containerumschlag, Megaship-Brücken und das hochautomatisierte Container Terminal Altenwerder (CTA). Das CTA verfügt über den größten europäischen Containerbahnhof für kombinierten Verkehr. Alle Containerterminals im Hafen Hamburg haben ein integriertes Bahnterminal – er gilt deshalb als der führende Eisenbahn-Hafen in Europa.
Nehmen Sie jetzt Kontakt mit unserem Experten auf.
TFG Transfracht GmbH