Elektrofahrzeuge: In der Antriebswende gehören sie zu den wichtigsten und sichtbarsten Faktoren. Idealerweise kommt beim Blick auf CO2-Emissionen der Autos nicht nur die Ladesäule in den Fokus, sondern auch die Herstellung und der Transport der Fahrzeuge. Ein Verständnis, das DB Cargo Logistics und die Volkswagen Konzernlogistik teilen.
Automotive RailNet als perfekte Basis
Der Autobauer verfolgt mit der strategischen Vision „zero impact logistics“ das Ziel, die gesamte Logistikkette möglichst CO2-neutral aufzubauen. Bei der Umsetzung ist DB Cargo Logistics als Anbieter für Batterietransporte ein wichtiger Bestandteil. Denn schwere Güter wie Batterien sind besonders schienenaffin.
Seit Juli realisiert DB Cargo Logistics den Schienentransport von Zellmodulen vom Magdeburger Hafen ins tschechische Mladá Boleslav. Basis ist das Automotive RailNet. „Mit standardisierten und erprobten Prozessen beim Batterietransport reagieren wir flexibel auf unsere Kunden“, erklärt Sören Labyk, Account Manager bei DB Cargo Logistics. „Eine wichtige Rolle spielt hierbei der Plug-and-Play-Ansatz, denn so können Neuverkehre einfach und schnell an das bestehende Netzwerk angebunden werden“.
Andocken an bestehendes Batterienetzwerk
Vom Lager des Zellmodulherstellers in Magdeburg machen sich die Zellmodule per Lkw auf den Weg zum Magdeburger Hafen. Im Magdeburger Hafen angekommen, werden die Lithium-Ionen-Zellmodule witterungsgeschützt umgeschlagen, für den Versand auf der Schiene vorbereitet und in die Schiebewandwagen verladen. Von dort werden die Wagen ins 370 Kilometer entfernte Mladá Boleslav direkt ins Werk von Škoda gefahren. Hier werden die Batterien für E-Fahrzeuge fertig montiert und entweder direkt in die dort produzierten Fahrzeuge von Škoda eingebaut oder auf der Schiene zum Volkswagen Werk in Emden transportiert.
Drei Fahrten pro Tag sparen acht Lkw
Derzeit fahren bis zu drei Wagen pro Tag in Richtung Tschechien. Perspektivisch kann sich das Volumen auf über zehn Wagen täglich erhöhen. Was diese Zahl bedeutet, zeigt sich besonders im Vergleich mit den eingesparten Lkw-Fahrten. In einen Güterwagen passen bis zu 64 Tonnen Zuladung und damit zweieinhalbmal so viel wie in einen Lkw. Zudem können die Schiebewandwagen durch speziell entwickelte Batteriegestelle ideal ausgelastet werden. Drei Güterwagen pro Tag bedeuten somit eine Ersparnis von acht Lkw-Ladungen, ein wichtiger Schritt hin zu einer CO2- neutralen Supply Chain im Zellmodultransport.
Umwelt- und Sicherheitsaspekte sprechen für die Schiene
Doch nicht nur die eingesparten Lkw-Fahrten, auch die wesentlich höhere Sicherheit macht die Schiene zum idealen Verkehrsträger für Batterie- und Zellmodultransporte. Beide Komponenten sind als Gefahrgut klassifiziert, die nicht nur möglichst umweltfreundlich, sondern auch schnell und sicher transportiert werden müssen. Dabei ist die Schiene auf die Unfallhäufigkeit bezogen 42-mal sicherer als die Straße. Somit sorgt das Konzept für einen sicheren, schnellen und CO2-sparenden Transport einer der wichtigsten Komponenten im Rahmen der Verkehrswende.