Im Blickpunkt: Was macht eigentlich ein Eisenbahnbetriebsleiter bei Gleisanschließern?

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Im Blickpunkt: Was macht eigentlich ein Eisenbahnbetriebsleiter bei Gleisanschließern?

Linus Mörchen-Klaffke im Porträt.

Für viele Unternehmen ist es von Vorteil, einen eigenen Anschluss ans Schienennetz der Deutschen Bahn zu unterhalten. So können sie ihre Güter direkt per Zug transportieren und müssen sie nicht erst auf Lkw laden, um sie an einen Güterbahnhof zu fahren. Diese Firmen kommen aus ganz verschiedenen Branchen und haben neben eigenen Gleisanlagen teilweise auch eigene Loks – es fehlen bloß oft geeignete Mitarbeiter:innen mit Eisenbahnfachkenntnissen. Hier kommt Linus Mörchen-Klaffke ins Spiel.

Fit für den Schienenverkehr

Als Eisenbahnbetriebsleiter (EBL) steht er diesen sogenannten Gleisanschließern mit Rat und Tat zur Seite und sorgt für die nötige Sicherheit der firmeneigenen Schienennetze. Dazu gehören die regelmäßigen Gleisbegehungen und der Hinweis auf Handlungsbedarf gemäß den gesetzlichen Vorschriften. „Wenn Gleise oder Fahrzeuge nicht mehr für den Betrieb geeignet sind, müssen wir diese sperren oder außer Betrieb nehmen. Das gilt auch für die zuständigen Firmen-Mitarbeiter:innen. Wir kümmern uns darum, dass auch sie mit regelmäßigen Fortbildungen sozusagen "instand gehalten" werden."

Steckbrief: Linus Mörchen-Klaffke
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Linus Mörchen-Klaffke

Wie ich zu DB Cargo gekommen bin:
Nach meinem Studium der Elektrotechnik habe ich zuerst drei Jahre an der TU Hamburg-Harburg gearbeitet. Dann bin ich zur DB Fernverkehr AG gekommen. Zuerst als Trainee, später dann als Leiter der Bereitstellungsleitung und regionaler Verantwortlicher für Prozessverbesserung. Nach elf Jahren dort wechselte ich schließlich 2012 zu DB Cargo.

Das macht mir an meinen Beruf am meisten Spaß:
Die Vielfalt! Mein Job umfasst viele verschiedene Tätigkeiten: von Kundenakquise über Vertragsabschlüsse bis hin zu Begehungen der Gleisanlagen. Man bekommt einen Einblick in alle möglichen Branchen, da die Kunden sehr vielfältig sind. Da kann es schon mal passieren, dass man die eine Woche in einem Kraftwerk arbeitet und die nächste bei einem Schrotthandel. 

Meine Hobbys und Interessen sind:
Ich bin Imker mit fünf Bienenvölkern. Außerdem singe ich in einem Kammerchor und engagiere mich im Kirchenvorstand der Kirchengemeinde an meinem Wohnort. 

Von allem etwas

Als Leiter eines Teams zählen viele verschiedene Aufgaben zum Tätigkeitsbereich von Linus Mörchen-Klaffke, so etwa auch Kundenakquise, Vertragsabschlüsse und die Führung seiner Mitarbeiter:innen. Außerdem klärt er Kund:innen bei Fragen rund um den Schienengüterverkehr auf und berät sie. Etwas technischer geht es dann bei den Gleisbegehungen zu. „Dafür haben wir entweder eine Zugangsberechtigung fürs Firmengelände und führen sie alleine durch. Oder es gibt Mitarbeiter:innen, die für die Infrastruktur verantwortlich sind und uns begleiten.“ Dabei müssen Eisenbahnbetriebsleiter:innen verschiedene Faktoren wie den Zustand der Schwellen, Schienen, Weichen und Signale in Augenschein nehmen. „Anschließend schreiben wir ein Begehungsprotokoll, in dem wir die Mängel gemäß der Dringlichkeit kategorisieren und Vorschläge für deren Behebung machen.“

Sicherheit hat oberste Priorität

Jeder Gleisanschluss muss außerdem ein betriebliches Regelwerk vorweisen. Dieses beschreibt, wie sich die eigenen Eisenbahnmitarbeiter:innen im Gleisbereich zu verhalten und wie Eisenbahnverkehrsunternehmen die Bedienung durchzuführen haben. „Für eine Anmeldung der Gleisanlage müssen verschiedene Fragen geklärt werden, zum Beispiel wie hoch die maximal zulässige Geschwindigkeit ist und ob es besondere Gefahrenbereiche gibt. Diese Regelwerke werden von uns erstellt und nach Gesetzesänderungen oder Unfällen angepasst.“ Dabei ist Linus Mörchen-Klaffkes oberste Priorität, dass diese erst gar nicht passieren.